Silikone ja oder nein? Licht und Schatten eines technischen Produkts

Verwendung von SILIKONEN in der KOSMETIK

Der Grund für den massiven Einsatz von Silikonen in Kosmetika hängt mit ihrer chemischen Struktur zusammen. In den letzten Jahren hat der bewusste Kauf von Schönheitsprodukten zugenommen, insbesondere aufgrund der einfachen Informationsbeschaffung über das Internet. Bei der Auswahl der „Kosmetika“ greifen die Menschen immer häufiger auf die INCI (Internationale Nomenklatur der kosmetischen Inhaltsstoffe) zurück und „entschlüsseln“ sie mit mehr oder weniger technisch korrekten Hilfsmitteln (z. B. „Biodictionary“, Online-Foren, Blogger usw). War dieses Verhalten anfangs eher auf eine Zielgruppe der unteren Mittelklasse bezogen, so ändert sich das jetzt.

Viele Stoffe sind durch die wachsende Akzeptanz von Öko-Bio-Produkten direkt im Fadenkreuz der Verbraucher gelandet: Petrolatum, Silikone, Parabene (unterschiedslos) und SLES werden als unerwünschte Bestandteile in der Inci empfunden.

WAS SIND SILIKONE
Wir wollen ihre Zusammensetzung herausfinden

Silikone sind Polymere, d. h. Ketten aus Silizium-Sauerstoff-Monomeren. Die Bindung zwischen den Monomeren ist im Gegensatz zu pflanzlichen Ölen, bei denen die Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung vorhanden ist, äußerst flexibel und elastisch. Silikon passt sich daher perfekt an die Oberfläche an, auf der es liegt, und bildet einen nicht okklusiven, viskoelastischen Film, der das Aussehen der Haut sofort verbessert und sich seidig und edel anfühlt. Die Ketten können mehr oder weniger lang sein, wodurch mehr oder weniger flüchtige Silikone entstehen. Es ist möglich, entlang der Kette funktionelle Gruppen anzuhängen, die die Eigenschaften bereichern und differenzieren, so dass echte „aktive Hilfsstoffe“ für die Hautpflege entstehen.

Neuere Silikone sind kostengünstig in der Herstellung, da sie kalt verarbeitet werden können; außerdem sind sie wasserabweisend und fließen gut, wodurch Salben und Massagecremes weniger fettig und klebrig sind. Siliconemulsionen werden nicht ranzig, reizen nicht und sind ungiftig. Aus diesen Gründen können sie auch in der Paidokosmetik (Kosmetik für Kinder) verwendet werden. Viele kosmetische Präparate haben dank der Verwendung dieser Produkte Ruhm und Reichtum erlangt. Dank ihrer chemischen Eigenschaften erzeugen sie, sobald sie auf die Haut aufgetragen werden, ein angenehmes Gefühl von „samtiger Haut“.

REASON WHY

Lassen Sie uns eine Bestandsaufnahme mit einigen technischen Antworten auf die üblichen „Gründe“ machen, warum Silikone abgelehnt werden.

Ist es wahr….?
«Kosmetische Silikone werden aus einer Kombination von Silizium und Erdölsubstanzen gewonnen.»

Silikone und Vaseline sind unterschiedliche Chemikalien. Wir wollen sie gleich klären. Petrolate (auch Kohlenwasserstoffe oder Mineralfette genannt) sind eine Klasse chemischer Verbindungen, die aus der Erdölraffination stammen; die bekannteste ist Vaseline oder flüssiges Paraffin. Silikone hingegen sind halborganische Polymere, die aus Kieselsäure gewonnen werden.

Ist es wahr….?
«Silikone können die Haut austrocknen, die Poren verstopfen und die Bildung von Mitessern und Komedonen begünstigen.»

Das Gegenteil ist der Fall. Silikone können in Kosmetika gerade als Feuchthaltemittel verwendet werden. Sie wirken über einen indirekten Feuchthaltemechanismus, d. h. sie bilden einen Film auf der Hautoberfläche, der Wasser zurückhält und dessen übermäßige Verdunstung verhindert. Da es sich jedoch um stark feuchtigkeitsspendende Substanzen handelt, sollten sie nicht unsachgemäß oder übermäßig verwendet werden, da sie den physiologischen Mechanismus der Hautfeuchtigkeit hemmen könnten.
Mitesser oder offene Komedonen sind auf die Ansammlung von Talg, Keratin und Mikroorganismen in den Haarfollikeln zurückzuführen. Daher sind es ölige, nicht silikonähnliche Stoffe wie Kohlenwasserstoffe, die durch ihre anhaltende Wirkung das Pilosebaceous ostium verstopfen und zum Auftreten von Mitessern führen können.
Aber auch die letztgenannten Stoffe sind keineswegs zu vermeiden. Sie können der Haut zugute kommen, wenn sie in geeigneter Weise, d. h. bei entsprechender Indikation und für den richtigen Hauttyp, eingesetzt werden.

Ist es wahr….?
«Silikone sind nicht biologisch abbaubar und stark umweltbelastend.»

Silikonderivate sind nicht biologisch abbaubar. Es ist jedoch nicht unbedingt so, dass ein pflanzlicher kosmetischer Inhaltsstoff in Bezug auf seine Auswirkungen auf die Umwelt (von der Herstellung bis zur Entsorgung) sicherer ist. Ein Beispiel dafür ist Zinkoxid, das als „umweltfreundlicher“ physikalischer Sonnenfilter gilt und besser ist als so genannte chemische Filter. In Bezug auf die Umweltauswirkungen auf das Meer ist es beispielsweise ein sehr schädlicher Stoff. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass sich die Institutionen verpflichten, die Umweltauswirkungen der verschiedenen Arten von kosmetischen Mitteln im Laufe der Zeit zu kontrollieren und zu überwachen. Dieser Ansatz ist nicht so sehr auf das einzelne Produkt zurückzuführen, sondern auf eine Unternehmenspolitik derjenigen, die es formulieren und herstellen.
Ein Beispiel für alle: Silikon wird im Kaltverfahren hergestellt, was wesentlich weniger Energie verbraucht als Pflanzenöle.
Und noch einmal: Wir vermeiden flüchtige Silikone, deren Freisetzung in die Atmosphäre unkontrolliert ist (Cyclopentasixolan), zugunsten von nicht flüchtigen Silikonen, die über Wasserkanäle entfernt werden können und dann für Reinigungsanlagen bestimmt sind.

Quelle: Beauty spa